von Gerald

Hier wird kurz und bündig berichtet wer, wieweit und wie lang, womit und weshalb auf der Weser unterwegs war…

Im Sommer 2012 sollten wieder die Faltboote aus dem Stamm ins Wasser der Weser gelassen werden. Gerald ist mit Hänger und Material schon eine Woche vor Beginn der Fahrt losgefahren und hat sich die Jugendherberge in Hannoversch Münden und Campingplätze angeschaut und unser Kommen angekündigt. Danach wurde der Hänger mit den Booten und Zelten bei unserem Pfadfinderfreund Cord von Mengersen in Hameln abgestellt. Eine Woche später beginnt die Fahrt. Am 7. Juli steigen 16 Paddler in den Zug nach Hannoversch Münden, um gegen Mittag anzukommen und das mittelalterliche Städtchen zu durchwandern.

Drei der Faltbootfahrer haben sich schon einen Tag vorher auf den Weg gemacht, das Material aus Hameln abzuholen und die zehn Faltboote aufzubauen. Die Aufgabe gelingt und mit der Ankunft der großen Gruppe sind alle Boote bepackt und können einen Kilometer hinter der Mündung der Weser, „wo Werra und Fulda sich küssen“ zu Wasser gelassen werden. Schon am ersten Tag darf jeder beweisen, wie gut er mit dem Boot umgehen kann. Innerhalb von 4 Stunden erreichen wir den ersten Campingplatz, wo das erste Mal das Landen geübt wird. Gut, dass jeder eine Schwimmweste trägt, denn der ein oder andere fällt bei der Landung ins Wasser.

Ebenfalls zum ersten Mal stehen am Abend unsere Schwarzzelte. Gegen 21 Uhr gibt es Abendbrot und alle verschwinden nach einer Dusche im Zelt.

Die Gruppe frühstückt am nächsten Tag gegen 8 Uhr, packt für den Tag Lunchpakete, baut Zelte ab und räumt die Boote ein; gegen 10 Uhr Abfahrt der Faltboote. Es folgt nach einem Tag mit vielen Regenwolken, durch weite Waiden und enge Biegungen die Passage von Bad Karlshafen. Nach sieben Stunden auf dem Wasser erreichen wir den Campingplatz bei Bad Beverungen. Das Küchenteam um Detlev zaubert eine warme Mahlzeit. Inzwischen hat es sich eingebürgert, dass wir um 8 Uhr frühstücken und bis um 10 Uhr die Boote gepackt haben, um sich dann ins Wasser lassen zu können. Auf Grund der Anzahl der Boote brauchen wir ein bisschen länger bis auch das Materialkanu im Wasser liegt.

Die nächste Station heißt Polle, der Campingplatz liegt am Fuße einer Ruine, auf dessen Burg Dornröschen gelebt haben könnte. Auch hier bauen wir wieder unsere Zelte und die Küche auf und räumen die Boote leer. Für den Tag schmiert sich jeder ein paar Brote und lässt sich dann in der Mittagssonne/ Regen treiben und isst zu Mittag.

Am Dienstag, den 10. Juli paddeln wir durch das Weser-Bergland vorbei am aller östlichsten Punkt von NRW dem Kloster Corvey und der Burg des Lügenbarons von Münchhausen in der Stadt Bodenwerder. Gegen 15 Uhr erreichen wir unseren Zeltplatz „Himmelspforte“, wo wir überraschenderweise Besuch von Cord bekommen. Am morgigen Tag, werden wir schon auf seinem Rittergut ankommen. Nach einer kleinen Singerunde und Andacht geht’s in die Zelte zum Schlafen.

Um die Boote in das Wasser zu bekommen müssen alle mit anpacken. Einer nach dem anderem legt ab und so paddeln wir die Weser hinab. Heute am Mittwoch gibt es ein kleines Highlight auf der Weser. Vor Hameln ist die Weser aufgestaut, sodass wir uns mächtig ins Zeug legen müssen um die Staustufe vor Hameln hinter uns zu lassen. Um den Höhenunterschied mit den Booten meistern zu können gibt es eine Wasserrutsche für die Boote, über die man fünf Meter nach unten gelangen kann. Doch bevor die Wasserrutsche befahren werden soll, machen wir einen kleinen Halt und besuchen Hameln und das Rattenfängermusical. Um 17 Uhr sind wir wieder auf der Weser und paddeln noch fünf Kilometer Richtung Rittergut Helpensen, nachdem alle auf einer Welle das Wehr überwunden haben. Beim Baron übernachten wir nur eine Nacht. Hier gibt es überall Schlafplätze, ob in der Scheune, in einem großen Russenzelt oder in einem Baumhaus. Außerdem haben wir die Möglichkeit unsere Sachen zu trocknen. Doch am nächsten Tag werden wieder die Boote bepackt, denn wir wollen noch ein ganzes Stück der Weser folgen und die schöne Landschaft zur Rechen und Linken bewundern. Dieser Tag bleibt bestimmt vielen in Erinnerung, denn wir begegnen Polizeibooten und Feuerwehr, die eine Wasserleiche, die irgendwo um uns herum im Wasser schwimmen soll, suchen. Bis Freitag haben wir die Stadt Minden erreicht. Hinter uns liegen 200 km Weser. Unterhalb von Porta Westfalica steigen wir aus und ordnen das Gepäck und falten die Boote wieder zusammen. All unser Material wird abgeholt und wir wieder nach Hameln gebracht. Unser letzter Tag auf der Weser ist vorbei. Alle Boote sind wieder in den Leinensäcken und das Packkanu ist wieder auf dem Speicher des Barons. Am Samstag morgen wird ein Boot zur Bootstaufe wieder aufgebaut und wir halten in der alten Kapelle vom Rittergut einen Gottesdienst. Einige angeln in den Teichen des Barons. Um 17 Uhr kommt ein Freund des Barons Herr Schwickert, welcher uns ein neues Faltboot gestiftet hat. Das muss gefeiert werden und so taufen wir das Boot und die Frau Schwickert wird Namenspatronin, sodass unsere neues Boot nun Irma heißt. Am Abend feiern wir mit Tschai eine kleine Singerunde und es gibt gegrillten Fisch. Am Sonntag fahren wir mit dem Zug auch schon wieder nach Bonn.

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