“Knappenrüste 2012”, darauf hatten wir uns gefreut: Ein lustiger Haijk mit Knappen aus unserem Gau… dachten wir zumindest… Nun ja, am Ende waren wir zu dritt und alles Bucer!
Mattes war unser Knappenrüstenleiter.
Samstag morgens trafen wir uns und fingen an, unsere Route für die nächsten Tage zu planen.
Aufbrechen konnten wir allerdings nicht sofort, da wir die Nacht noch mit ein paar Wölis aus Medinghoven in Witterschlick verbrachten. Am nächsten Morgen machten wir uns dann mit dem Zug auf nach Bad-Münstereifel, wo wir zu aller erst ein „belgisches frittiertes Kartoffelprodukt“ aßen.
Als wir dann endlich einen Berg mit gefühlter 100% Steigung und den Ort Hähnchen hinter uns gelassen hatten, besorgten wir Wasser und machten wir uns in einem kleinen Dorf namens Hohn auf die Suche nach einer Schutzhütte, die angeblich im nahe gelegenen Wald sein sollte. Nach etwa einer Stunde, die wir mit Suchen verbracht haben, waren wir uns dann doch ziemlich sicher, dass die Hütte gar nicht existierte. Also schlugen wir kurzer Hand unser Zelt einfach mitten im Wald auf und fingen an zu kochen. Dabei machten wir einige Fehler:
1) Wir hatten Mattes die Sahne anvertraut. Nun ja, sie war weg… Er bestritt die ganze Zeit, sie überhaupt gehabt zu haben und warf uns dann auch noch vor, dass wir sie geklaut hätten. Als er dann ein zweites Mal (nach Protest und mehreren Aufforderungen) nach sah, fand er sie doch innerhalb von wenigen Sekunden in den Tiefen seines Rucksacks.
2) Wir überließen Mattes das Würzen: Er kippte ganz “aus Versehen” (ungelogen!) das halbe Glas Brühe in unser Essen, das ja nur für drei Leute gedacht war. Es schmeckte widerlich! Einfach nur widerlich! Oder um es mit Mattes Worten auszudrücken: “garstig”!
Als wir also gerade so viel wie möglich gegessen hatten ohne dass uns schlecht wurde, legten wie uns schlafen.
Am nächsten Morgen trafen wir den Besitzer des Waldstückes. Er erklärte uns, dass er uns in der Nacht gesehen habe und uns zuerst für Müll und dann für Soldaten gehalten habe. Wir versicherten ihm das wir weder das eine noch das andere seien und zogen mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht weiter. Als wir dann endlich nach langer Wanderung in Nettersheim, unserem Tagesziel ankamen, nicht mehr wissend ob unsere Füße nicht schon längst abgefallen waren, freuten wir uns auf eine trockene warme Scheune in der wir übernachten konnten… Leider wurde auch daraus nichts, da wir keinen Bauern fanden und noch einkaufen gehen mussten. Mit unserem jetzt deutlich schwereren Gepäck (da wir wohl bemerkt viel zu viel gekocht hatten) mussten wir uns nun wohl oder übel wieder auf den Weg machen und uns einen Schlafplatz für die Nacht suchen. Wir stellten fest, dass die Essenskalkulation nicht so unser Ding ist: Wir haben 500g Nudeln mit 450g Gauda, 250g Frischkäse, 250g Sahne und 250 g Speck für drei Personen gemacht! Wir waren uns einige, dass es zwar viel zu viel war – aber es richtig genial geschmeckt hat!
Am nächsten Morgen spendierten wir dann schweren Herzens den Rest unserer Mahlzeit dem Bach und machten uns wieder auf den Weg. Da unsere Strecke an diesem Tag sehr kurz war, besuchten wir die nahe gelegenen Fuchshöhlen – die allerdings nicht so spektakulär waren wie wir es uns erhofft hatten. Wir zogen dann weiter bis zu dem “Milzenhäuschen”, das wir auf der Karte fanden und uns als ein geeigneter Schlafplatz erschien. Wie es sich jedoch herausstellte, war das Milzenhäuschen nur ein herunter gekommenes Haus an einer Hauptverkehrs Straße. Was jetzt? Wir beschlossen einen Weg zum Paulushof einzuschlagen… Diese Weg existierte leider nicht mehr. Er führte uns vielmehr in eine öde, wüste, tote Landschaft, wie man sie sonst nur aus einem Bilderbuch kennt…mit trockenem Gras, toten
Bäumen und Sumpf. Soweit man blicken konnte, erschien alles tot. Der Paulushof, an dem wir dann endlich ankamen in Hoffnung auf eine trockene Unterkunft, entpuppte sich als ein Dorf mit 20 Häusern aus, das an einer Straße lag, welche den gleichen Namen trug. Wir fanden doch noch einen Bauer, aber dieser erklärte uns, er könne uns aus versicherungstechnischen Grünen nicht aufnehmen. Er war allerdings so freundlich, uns nach Heck zu einer Grillhütte zu fahren. Die Nacht verbrachten wir dort – wir froren vor Allem Mattes, der nur einen Sommerschlafsack dabei hatte.
Um die Mittagszeit am nächsten Tag hatten wir die Strecke bis zum Bahnhof in Blankenheim schon zurück gelegt und stiegen in den Zug nach Euskirchen, der uns nach Hause bringen sollte.
Trotz dem “garstigen” Essen war es ein echt schöner Haijk, bei dem wir sicherlich einiges gelernt haben. (Trotzdem als Tipp an die Allgemeinheit: Gebt Mattes nie! niemals! ein Glas Brühe in die Hand!)
Fuchs und Belana