Fahrtenbericht Landesmarktgroßfahrt nach Schweden 25.7.-9.8.2015

Gruppe: Martin, Detlev, Jens, fuchs

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1. Tag Um 12:30 war Treffen, danach Abfahrt in Bonn. Nach einigen, bereits lustigen, Stunden im Bus, wurde es noch lustiger, als wir den Bus in Paderborn noch mit Paderbornern aufgefüllt haben. In Nacht und Nebel ging es auf die Fähre nach Dänemark, kurze Zeit später auf de Fähre nach Schweden. Zielland erreicht: check!
2. Tag Nach einem gemütlichem Vormittag im Bus wurden wir zusammen mit der Mädchengruppe unseres Stammes, bestehend aus Rahel, Belana, jojo und Svenja, in Amal ausgesetzt. Sehr zu unserem Leidwesen regnete es den ganzen Tag durch und da wir keinen Bus fanden, der uns näher zu unserem Ziel, dem Glasgogen Naturpark, gebracht hätte, entschieden wir uns dazu zunächst mit den Mädels zusammen zuwandern und den Glasgogen zu Fuß zu erreichen. Das wir mit den Mädels liefen machte schon allein die Tatsache, dass wir keine Karte der Gegend hatten, unabdingbar. Nach einigen Stunden schuhedurchnässenden Wandern, ergatterten wir uns im strömenden Regen einen Schlafplatz bei einem Bauern in der Scheune. Da unser Gastgeber kein Wort Englisch oder Deutsch verstand, mussten wir uns mit Händen und Füßen und einer meisterlichen Zeichnung von Svenja verständigen. Zwischen Mähdrescher und Heuwänder wurden dann die Isomatten ausgebreitet und die nassen Sachen aufgehängt. Gekocht haben wir auf drei Trangia, was unseren Spiritusvorrat jedoch fast aufbrauchte. Es gab Nudeln mit Pesto und viel Knofi.
3. Tag Ersteinmal ausschlafen. Es war schon fast Mittag, als wir uns endlich dazu aufraffen konnten weiter zugehen. Nach der Mittagspause haben wir das erste mal versucht uns von der Mädchengruppe zu trennen. Wir Jungs wollten wollten weiter nach Nysäter, wo die Mädels erst am nächsten Tag hin wollten. Irgendwann kamen wir an einer Bushaltestelle vorbei, entschieden uns aber dagegen den Bus nach Nysäter zu nehmen, sondern zu laufen. Einige Zeit später kam dann der Anruf, dass die Mädels an der Bushaltestelle seien, jedoch ebenfalls nicht den Bus nehmen wollten. Zehn Minuten später saßen sie dann im Bus und eine Stunde später hatten sie eingekauft, Wasser geholt und eine Unterkunft in Nysäter gefunden. Zu dieser gingen wir dann auch, zumal sie uns schon ein Zelt aufgebaut hatten. Die Mädchen schliefen in einer Schutzhütte. Nachdem wir Reis mit Scheiß und noch mehr Knofi zu uns genommen hatten, schliefen wir das erste mal in Schweden im Zelt.
4. Tag Zum Frühstück gab es Porridge. Wir hatten zwar weder Ahnung noch ein Rezept, das Ergebnis war jedoch so zufriedenstellend, dass wir von da an nur noch Porridge zum Frühstück gegessen haben.

Nach dem Frühstück gab es jedoch die ersten Komplikationen: Belanas Füße taten weh und sie konnte nicht mehr weiterlaufen. Nach langer Diskussion wurde dann entschieden, dass sie sich zusammen mit ihrem Freund Jens per Bus und Bahn bis zum Lagerplatz durchkämpft.

Nach einigem hin und her, hatten wir endlich unseren Einkauf erledigt und konnten uns Mittags zum zweiten mal in zwei Tagen von der Mädchengruppe trennen.

Ohne Jens wanderten wir durch ekelhaften Nieselregen über kalte Landstraße und hielten eine kurze, ungemütliche Mittagspause. Immerhin hatten wir Detlevs Hunger soweit herunter gedrosselt, dass wir inzwischen mit einem Brot pro Mahlzeit auskamen.

Einige Kilometer später war der Weg plötzlich weg. Es war ein bisschen wie bei der Quitschi Jagt. „Da ist ein Mohr! Wir kommen nicht drüber! Wir kommen wir nicht drumherum! Da müssen wir mitten durch!“ Mit „Scheißverein!“ und „Für Narnia!“ ging es dann auch mitten durch das Mohr, oder wie auch immer man eine kahlgeschlagene Fläche mit Bodenbewuchs und viel, viel Wasser nennen soll. Es war dreckig und sehr nass, aber auch irgendwie witzig.

Tatsächlich stießen wir irgendwann wieder auf einen Weg, und, welch Zufall, auf eine verlassene Hütte auf der anderen Wegseite ein bisschen in den Wald hinein. Wir vermuten, dass es eine alte Jagthütte war, die allerdings schon lange nicht mehr benutzt worden war. Die Glasfaserwolle aus dem Dach flog überall herum und der Schornstein des Holzfeuerherdes war mit toten Vögeln verstopft. Jedenfalls war alles besser als eine nasse Nacht auf nassem Boden an einem noch nasseren See. Die Mücken waren auch sehr schnell ausgeräuchert, als wir trotz toter Vögel im Kamin, unser Abendessen, Spagetti mit Käsesose und Speck, auf dem Holzfeuerherd kochten. Als Gutenachtgeschichte lasen wir Kalle Blomquist.

5. Tag Der nächste Morgen begann mit Porridge, einer verlorenen Taschenlampe und einem dringendem Waschbedürfnis. Jedoch war es uns am ersten See den wir an diesem Tag passierten zu windig und der zweite war uns zu nass. Auch die anderen Seen waren doof. Erst der letzte See, der bereits im Glasgogen Naturpark lag und eine Schutzhütte für uns bereit hielt war uns genehm. Er war klar, sauber, nicht zu kalt (für unsere Verhältnisse kochte er fast) und sehr lecker.

Zwar Regnete es, aber wir hatten ein Feuer, heißen Tee und Kekse und ein Bad gab es auch noch. Detlev erkundete die Insel auf dem See, hatte jedoch leider keine Fahne dabei und konnte sie nicht in Besitz nehmen. Der Stimmung etwas abträglich war leider, dass Martins Knie angefangen hatte wehzutun.

Abends gab es Lagerfeuerdiskussionen über Nietzsche und den Weltfrieden zusammen mit Gus Gus mit Gemus, äh, Gemüse. Als Nachtisch gab es Speck. Zudem ergab der Abend, dass ein paar Schuhe für drei Leute reicht, ein Beilstiel und einen Löffel, geschnitzt von Martin, sehr viel Regen und dass keiner Nietzsche mag.

Achso, habe ich schon erwähnt, dass es geregnet hat?

6. Tag Am nächsten Morgen habe ich erst einmal meinen Wasserfilter geschrottet. Das war zwar irgendwie doof, dafür war unser Weg für heute wunderschön und sehr, sehr urig. Martins Knie-Aua ging so und das Wetter war durchwachsen. Wir hatten alles von schönstem Sonnenschein bis Gewitter. Fazit: Es könnte schlimmer sein.

Bei der Schlafplatzsuche gab es einige Probleme. Zunächst verschwand Detlev auf einem Kundschaftertripp, tauchte jedoch bald wieder auf, was uns glücklicherweise auch aus dem unangenehmen Situation des Verlaufen rettete. Leider waren die beiden Schutzhütten der Landzunge, die wir uns ausgesucht hatten schon besetzt. Es gab glücklicherweise noch weitere Feuerstellen und genügend Platz für zwei Kröten. Spagetti mit Tomate und Ei (ja, Detlev hat Ei gegessen) war unser Abendessen. Zum Abschluss des Tages hatten wir noch einen Vollmond überm Silbersee.

7. Tag Zum Frühstück gab es (wie inzwischen so oft) Regen und Porridge. Dummerweise war Martins Knie jetzt richtig kaputt, aber bis Lehnungshammar (6km) musste er noch durchhalten. Das heißt Gewaltmarsch stand auf dem Tagesprogramm.

In Lehnungshammar erwarteten uns ein Campingplatz, warme Duschen und ein Laden. Was will man mehr? Ach ja, genau: Weniger Geld ausgeben.

Ich habe die erste und letzte Zecke der Fahrt (ein wahres Prachtexemplar) aus meinem Bein gezogen. Zu Abend gab es Köttbular mit Reis, wobei wir leider feststellen mussten, dass 3-Minuten-Reis Teufelszeug ist.

8. Tag Den Morgen nutzten wir um Auszuschlagen und gegen Mittag erwachten wir zu strahlendem Sonnenschein. Ein leckeres Frühstück, warme Duschen und trockene Schuhe machten den Morgen perfekt.

Wir verabschiedeten uns von den Porzellanklos und machten uns auf den Weg. Status Knie: noch in Ordnung.

Mittagpause hielten wir an der anderen Seite des Stora Gla, an dem auch unsere letzten zwei Nachtlager gewesen waren. Doch unser Weg führte uns noch weiter. Er war gut zu bewandern, was insbesondere Martin und seinem Knie zugute kam. Nicht zu weit von unserem Ziel entfernt bogen wir um eine Ecke und erblickten die wahrscheinlich bombastischste Aussicht des Glasgogens. Kilometerweite Wälder unterbrochen von Seen hauten uns um, sodass wir uns erst einmal auf die bereitgestellten Bänke setzten.

Wenige Kilometer später erreichten wir unseren Schlafplatz: Eine Schutzhütte an einem Moorsee. Leider war das Wasser Pissgelb, was uns den Badespaß etwas verdarb. Kekse und heißer Tee machten das jedoch wieder wett.

Im beistehendem Plumsklo wurde der Beweis erbracht, dass in jedes Klo im Glasgogen ein verlassenes Wespennest gehört.

Abends gab es Spagetti und die letzten Seiten von Kalle Blomquist.

9. Tag Aufgestanden sind wir um 9:30. Es war ein kalter, aber schöner Morgen und mit guter Laune liefen wir durch den letzten Teil des Glasgogens bis nach Glava. Dort gingen wir einkaufen und organisierten uns einen Busfahrplan. Dann gingen wir zu einer Badestelle, wo wir den Rest des Tages chillten. Detlev hat sich einen Gottesdienst mit Cembalomusik angesehen und als es Dunkel wurde haben wir uns in den Umkleidekabinen schlafen gelegt.
10. Tag Früh am nächsten Morgen ging es auf zur Bushaltestelle um den frühen Bus zu kriegen. Da wir ein wenig früh waren haben wir uns noch die benachbarte Kirche angesehen, die sogar einen Audioguide hatte. Mit dem Bus ging es zunächst nach Avika. Leider waren wir zu blöd den Automaten zu bedienen und bekamen Bustickets anstelle von Zugtickets nach Deje. Nach drei Stunden Fahrt kamen wir dort schließlich an, wo wir uns wieder mit den Mädels und den Schnuckies (Belana und Jens) vereinten. An einer schönen Badestelle chillten wir den Rest des Tages mit Badespaß, Sonne und leckerem Essen. Abends fing Martin dann auch noch einen Fisch. Nur leider hatte Jens sich den Magen verdorben.
11. Tag Da wir nicht weg konnten bis wir nicht wussten, ob Jens Zustand sich so verbessern würde, dass wir ihn mit Belana und Svenja alleine lassen konnten, die beide kaputte Füße oder Knie hatten, mussten wir bis Mittags warten. Dafür gab es noch einmal etwas Badespaß. Auf einer zum Fahrradweg ausgebauten alten Bahntrasse legten wir in kurzer Zeit viele Kilometer zurück. Über einen Umweg gelangten wir zu einer Badestelle, die wir als Schlafplatz auserkoren. Es gab Notnudeln, da wir den Gus Gus vergessen hatten und den Fisch, den Martin gefangen hatte. Es war sehr lecker und sogar Detlev wurde satt. Die Nacht verbrachten wir, leider nicht ohne von unten nass zu werden, in einer zwei mal verlängerten Log, oder auch MaxiLog.
12. Tag Nach einem Frühstück auf dem Steg ging es erst spät los, am nächsten Morgen. Wieder auf der Bahntrasse legten wir einen guten Teil des Weges bis zum Lagerplatz zurück. Mittags gab es Pfannkuchen aus Eipulver, Milchpulver, Mehl und Wasser. Sehr zu empfehlen. Nicht weit vom Lagerplatz trafen wir den Stamm Weiße Rose, die gerade ihr Nachtlager aufschlugen. Wir zogen jedoch noch einige hundert Meter weiter um im Garten eines netten Herrn zu übernachten.

Das Abenteuer des Tages erlebten wir jedoch als mir und Detlev der Topf beim Wasserholen in den Fluss fiel. Detlev springt hinterher und ich schlage mich am Ufer durch das Gestrüpp und stürze fast den Abhang hinunter in den Fluss. Trotz der Mühen blieb der Topf verschwunden und Martin konnte nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Immerhin tauchte Detlev Brille wieder auf, die schon bei der Topfaktion verloren geglaubt wurde. Mit Keksen und Zimtschnecken beruhigten wir uns wieder und gingen schließlich auch schlafen.

Am nächsten Tag erreichten wir den Lagerplatz.

Gut Pfad

fuchs

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