Ein Licht für andere – allein und als Gemeinschaft

– Ein Bericht über die Waldweihnacht der Pfadfinder vom Stamm Martin Bucer

Wie feiert man eigentlich Weihnachten in Russland? Unter diesem Motto stand unsere diesjährige Waldweihnacht. Wie jedes Jahr im Advent, trafen wir Pfadfinder vom Stamm Martin Bucer uns am 8.12.2018 in Witterschlick um Christi Geburt zu gedenken und zusammen das Jahr abzuschließen.

Zunächst trafen wir uns an der Jesus-Kristus-Kirche um von dort aus zu einer „Andacht auf dem Weg“ aufzubrechen. Knapp zwei Kilometer folgten wir Jojo, die für dieses Jahr die Andacht vorbereitet hatte, durch den Wald. An verschiedenen Stationen blieben wir stehen um gemeinsam zu singen und unsere Gedanken im Gebet zu vereinen. Dann hörten wir die Geschichte von den vier Lichtern des Hirten Simon und bei weiteren Liedern und schweigender Wanderung durch den Wald bewegten wir Jojos Worte in unseren Herzen: Jesus kam an Weihnachten für uns als Licht auf die Erde und auch wir können ein Licht in der Dunkelheit für andere sein.

Als wir an der Hütte der Alfred-Delp-Gruppe an der Witterschlicker Allee ankamen, die wir seit einiger Zeit als unser Stammesheim nutzen dürfen, kam die Zeit laut und fröhlich zu sein. Wir versammelten uns im Schein des Feuers in einem unserer großen Zelte. Hier ließen wir unsere Gitarren und Stimmen erklingen und genossen die Kurzweil des Abends unter anderem mit zwei Sketchen über Väterchen Frost, dem russischen Weihnachtsmann. Für unsere weißrussischen Freunde sammelten wir zudem Gaben ein, die wir ihnen in einem Weihnachtspaket mit vielen guten Wünschen zukommen ließen.

Vor dem Höhepunkt des Abends versammelten wir uns noch einmal vor dem Zelt um abermals schweigend einige Meter in den Wald zu gehen. Hier wurde ein neuer Wölfing und eine neue Jungpfadfinderin in unsere Reihen aufgenommen. Auch eine Meute aus Oedekoven wurde als Sippe bestätigt und durfte ihr Wimpel entrollen – der Waschbärkopf auf diesem dreieckigen Banner zeigt nun jedem: dies ist die Sippe Waschbär, 11 Jugendliche und ihre 3 Sippenführer, die keine Kinder mehr sind und mündige Erwachsene werden wollen.

Im Anschluss an diese Aufnahmen versammelten wir uns wieder im Zelt um zum Höhepunkt des Abends zu kommen: Singend beschworen wir den Tschai, unser mystisches Teegetränk, das bei keiner Feierstunde fehlen darf. In dieser Stimmung, die man nur singend, mit guten Freunden am Lagerfeuer erlebt, ließen wir noch bis tief in die Nacht unsere Stimmen erklingen. Nur langsam erlaubten wir dieser wunderbaren Feierstunde zu verklingen, bevor auch der letzte sich auf dem Weg nach hause machte oder in seinen Schlafsack schlüpfte, den er in der Hütte ausgebreitet hatte.

Als wir uns am nächsten Tag verabschiedeten wusste jeder, dass er sich jetzt getrost den Mühen und den Freuden der Weihnachtszeit hingeben konnte, bevor wir uns alle im neuen Jahr wiedersehen würden. Und die ganze Zeit werden wir nicht vergessen: Auch wir wollen ein Licht in der Dunkelheit für andere sein.

fuchs (Daniel Salchow)

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